Medienmitteilung Dezember 2023

Rheinaufweitung: Projektierung in der Schlussphase

Die Vernehmlassung für die Rheinaufweitung Maienfeld − Bad Ragaz wurde erfolgreich abgeschlossen. Das Revitalisierungsprojekt erstreckt sich über 3.3 Kilometer entlang einer Auenlandschaft von nationaler Bedeutung und versetzt den Alpenrhein in einen naturnahen Zustand.

Vernehmlassung für Rheinaufweitung abgeschlossen
Mit der Aufweitung Alpenrhein Maienfeld − Bad Ragaz soll der Rhein im Bereich einer Auenlandschaft von nationaler Bedeutung auf einer Länge von 3.3 Kilometern in einen naturnahen Zustand versetzt werden. Es handelt sich um eine Revitalisierung an einem der grössten Gewässer in der Schweiz.

Im vergangenen Februar hat die Projektleitung den Vorabzug des Auflageprojekts bei den Kantonen St.Gallen und Graubünden in die Vernehmlassung gegeben. Anschliessend wurde das Projektdossier mit den Stellungnahmen der Kantone dem Bund zugestellt. Die Stellungnahme des Bundes liegt nun vor und das Vernehmlassungsverfahren konnte abgeschlossen werden.

Ein wegweisendes Revitalisierungsprojekt
Bei der Aufweitung Alpenrhein Maienfeld − Bad Ragaz handelt es sich aus Sicht des Bundesamts für Umwelt um ein herausragendes und wegweisendes Revitalisierungsprojekt. Auch die Kantone beurteilen das Aufweitungsprojekt sehr positiv. Für das definitive Projekt sind denn auch keine wesentlichen Anpassungen mehr notwendig. Es laufen momentan noch vertiefte Untersuchungen zu den Auswirkungen auf das Grundwasser, was im Rahmen von Grundwassermodellierungen überprüft wird.

Ortsplanrevisionen in den Gemeinden
Parallel zum Aufweitungsprojekt haben die Anstössergemeinden Bad Ragaz, Maienfeld und Landquart die raumplanerischen Anpassungen erarbeiten lassen und haben die entsprechenden Ortsplanrevisionen im März 2023 bei den Kantonen St.Gallen und Graubünden zur Vorprüfung eingereicht. Auch hier liegen die Stellungnahmen bereits vor. Die Kantone beurteilen die Ortsplanrevisionen positiv. Es sind nur geringfügige Anpassungen vorzunehmen.

Bundesbeitrag von 80 Prozent angestrebt
Bevor das Projekt öffentlich aufgelegt werden kann, muss die Finanzierung in beiden Kantonen abschliessend geklärt werden. Das Revitalisierungsprojekt ist qualitativ hochstehend und ermöglicht einen grossen Nutzen für Natur, Landschaft und Naherholung. Daher streben die Verantwortlichen einen Bundesbeitrag von 80 Prozent an. Die definitive Zusicherung durch den Bund erfolgt jedoch erst mit der Subventionsverfügung bei der Projektgenehmigung. Die Restkosten sind durch die Kantone und – entsprechend der jeweiligen kantonalen Bestimmungen – durch die Gemeinden zu übernehmen.

In der Zwischenzeit müssen die noch ausstehenden Projektbestandteile fertig gestellt werden. Danach wird für das Projekt im Kanton St.Gallen die Botschaft zum Sonderkredit ausgearbeitet und dem Kantonsrat unterbreitet.

Planauflage Ende 2025 geplant
Die Planauflage ist gemäss aktuellem Terminplan Ende 2025 vorgesehen.
Der Lenkungsausschuss der Aufweitung Alpenrhein Maienfeld − Bad Ragaz hat an seiner letzten Sitzung vom Abschluss der Vernehmlassung und vom Projektstand Kenntnis genommen und dem Terminplan zugestimmt.

Dem Lenkungsausschuss gehören die St.Galler Regierungsrätin Susanne Hartmann und der Bündner Regierungsrat Jon Domenic Parolini sowie die Gemeindepräsidenten Daniel Bühler (Bad Ragaz), Heinz Dürler (Maienfeld) und Sepp Föhn (Landquart) an. Der Bund ist mit Josef Eberli (Bundesamt für Umwelt) ebenfalls im Lenkungsausschuss vertreten.

Newsletter März 2023

Auflageprojekt der Aufweitung Maienfeld / Bad Ragaz liegt vor
Bei der Planung der Aufweitung Alpenrhein Maienfeld / Bad Ragaz ist ein weiterer Meilenstein erreicht. Das im Nachgang zur Vorprüfung sowie der öffentlichen Mitwirkung überarbeitete und ergänzte Auflageprojekt liegt vor und wurde den Kantonen Graubünden und St.Gallen Mitte Februar 2023 zur Vernehmlassung eingereicht. Der Lenkungsausschuss wurde an einer Sitzung vom 8. März 2023 über den Stand der Projektierung informiert und hat dabei die Kriterien für den Kostenteiler zwischen den Kantonen erarbeitet und beschlossen.
Das Aufweitungsprojekt ist zwischenzeitlich so weit fortgeschritten, dass die Vernehmlassung bei den Kantonen St. Gallen und Graubünden durchgeführt werden kann. Nach Vorliegen der kantonalen Stellungnahmen im Juni 2023 wird sich auch der Bund zum Projekt äussern. Sobald der definitive Subventionssatz des Bundes bekannt ist, kann in den beiden Kantonen die Projektfinanzierung beschlossen werden. Dafür sind im Kanton St.Gallen ein Kantonsratsbeschluss und im Kanton Graubünden Beschlüsse der Gemeindeversammlungen, der Regierung und des Grossen Rates erforderlich.
Die Gesamtprojektkosten betragen gemäss aktuellem Kostenvoranschlag 76 Millionen Franken. Die Restkosten nach Abzug der Bundessubventionen werden unter den Kantonen aufgeteilt. Der Lenkungsausschuss hat dafür aufgrund der Kriterien ökologischer Mehrwert, Hochwasserschutz und Erholungsnutzung einen Kostenteiler erarbeitet.
Neben der Vernehmlassung bei den Kantonen laufen die Arbeiten der Ortsplanrevisionen in Bad Ragaz, Maienfeld und Landquart. Diese Revisionen, für welche die Anstössergemeinden zuständig sind, sind vor allem für die raumplanerische Sicherung der neuen Schutzgebiete notwendig. Ziel ist, dass die Ortsplanrevisionen zeitgleich mit dem Aufweitungsprojekt verabschiedet werden. Die Koordination dieser Planungen liegt bei der Projektleitung der Rheinaufweitung.
Die Rheinaufweitung generiert einen grossen Mehrwert für die Natur, indem der Alpenrhein auf einer Länge von 3.3 Kilometern wieder in einen naturnahen Zustand gebracht wird. Mit dem Projekt wird aber auch der Hochwasserschutz verbessert, indem die alten und grösstenteils schadhaften Dämme sowie der marode Uferschutz ersetzt oder saniert werden. Daneben geniesst die Erholungsnutzung einen sehr grossen Stellenwert: Die Bewohner der Anstössergemeinden und Besucher der Region sollen den Alpenrhein auch erleben dürfen. Die dafür notwendigen Vorgaben für die Besucherlenkung wurden zusammen mit dem «Beirat Besucherlenkung» in einem partizipativen Verfahren entwickelt. In diesem Beirat sind Vertreter der kantonalen und lokalen Naturschutzorganisationen, der politischen Gemeinden, der Orts- bzw. Bürgergemeinden sowie verschiedener kantonaler Fachstellen vertreten. Der Lenkungsausschuss dankt an dieser Stelle dem Beirat für seine wertvolle Arbeit.

Der Lenkungsausschuss
Der Lenkungsausschuss erteilt die Aufträge und leitet die einzelnen Projektschritte ein. Der Lenkungsausschuss setzt sich zusammen aus den Vertretern der beiden Regierungen, Susanne Hartmann (St.Gallen) und Jon Domenic Parolini (Graubünden), dem Vertreter des Bundesamtes für Umwelt, Josef Eberli, und den Vertretern der Anstössergemeinden Daniel Bühler (Bad Ragaz) und Heinz Dürler (Maienfeld). Der Gemeindepräsident von Landquart, Sepp Föhn, nimmt mit beratender Stimme an der Sitzung teil.

 

Newsletter November 2022

Aktueller Stand
Die Arbeiten am Auflageprojekt sind in der Schlussphase. Das Auflageprojekt wird im Januar 2023 soweit abgeschlossen. Die Mitwirkungen der Kantone St. Gallen und Graubünden sowie des Bundes erfolgen im ersten Quartal 2023. Anschliessend folgt die Projekt- und Kreditgenehmigung im Kantonsrat St. Gallen und in den politischen Gemeinden.
Zum Thema Grundwasser wurden ebenfalls vertiefte Abklärungen getätigt. Dies in den betroffenen Gemeinden Bad Ragaz, Maienfeld und Landquart. Die Erhebung der betroffenen Gebäude ist abgeschlossen und die Massnahmen sind im Grundsatz festgelegt.

Bevölkerungsanlass Sarelli
Das Projekt Rheinaufweitung Maienfeld / Bad Ragaz wurde im September im Bad Ragazer Sarelliwald und auf dem Rheindamm interessierten Besucherinnen und Besucher vorgesellt. An vier Posten konnten sich die Interessierten informieren und Fragen stellen. So zum Gesamtprojekt oder aber zu bestimmten Themen wie Ökologie, Grundwasser oder auch Hydraulik und Geschiebe. Die Projektverantwortlichen und Fachpersonen zeigten mit Visualisierungen und Plänen die verschiedenen Bereiche der Aufweitung. Für die Projektverantwortlichen verlief der Tag sehr erfolgreich. Rund 350 Besucherinnen und Besucher kamen vorbei. Sie zeigten grosses Interesse und brachten auch den einen oder anderen Input ein. Auch kritische Stimmen gab es, aber die grosse Mehrheit war dem Projekt sehr zugetan.

 

Besuch Rhesi-Modellversuch
Vertreterinnen und Vertreter der Politischen und Bürger-/Ortsgemeinden von Maienfeld, Bad Ragaz und Landquart besuchten zusammen mit Vertretern des Beirats Besucherlenkung die Modellversuche des Hochwasserschutzprojektes Rhesi (Rhein, Erholung und Sicherheit) der Internationalen Rheinregulierung (IRR) in Dornbirn. Projektleiter Bernhard Valenti, IRR, führte die Besucherinnen und Besucher durch das eindrückliche Rheinmodell im Massstab 1:50. Das vorgestellte Modell ist bereits der zweite untersuchte Rheinabschnitt (Oberriet bis Montlingen), seit 2019 laufen die Versuche. Bernhard Valenti machte klar, dass die Ergebnisse nicht eins zu eins von der Aufweitung in Maienfeld / Bad Ragaz übernommen werden können. Die Voraussetzungen unterscheiden sich vor allem aufgrund des Gefälles und der Geschiebegrösse. Trotzdem gab es viele interessante Eindrücke für die Gäste.

 

Lenkungsausschuss
Der Lenkungsausschuss der Rheinaufweitung wurde in anfangs September in Bad Ragaz durch die Projektleitung über den aktuellen Stand und die nächsten Schritte informiert. Der Lenkungsausschuss besteht aus den Vertretern der Regierungen der Kantone St. Gallen und Graubünden, des Bundesamts für Umwelt BAFU sowie der Stadt Maienfeld und der Gemeinde Bad Ragaz. Anwesend in Bad Ragaz waren unter anderen Regierungsrätin Susanne Hartmann (St. Gallen) und Regierungsrat Jon Domenic Parolini (Graubünden)..

Der Lenkungsausschuss ist auf dem neuesten Stand

Mit dem Projekt Rheinaufweitung Maienfeld/Bad Ragaz wird der Rhein auf einer Länge von drei Kilometern renaturiert. Im Moment laufen die Anpassungen und Ergänzungen des Auflageprojekts. Dieses sollen bis Ende Jahr vorliegen.
Im Rahmen eines partizipativen Verfahrens werden mit dem Beirat Besucherlenkung die Anforderungen an den Schutz und die Nutzung definiert. Neben der eigentlichen Planung des Auflageprojekts werden mit parallelen Planungen die Auswirkungen auf das Grundwasser untersucht sowie die Werkleitungsverlegungen weiter konkretisiert. Und schliesslich haben die Gemeinden ihre Ortsplanungen bis zur Projektgenehmigung anzupassen.
Am Mittwochnachmittag, 7. September 2022, wurde der Lenkungsausschuss der Rheinaufweitung in Bad Ragaz durch die Projektleitung über den aktuellen Stand und die nächsten Schritte informiert. Der Lenkungsausschuss besteht aus den Vertretern der Regierungen der Kantone St. Gallen und Graubünden, des Bundesamts für Umwelt BAFU sowie der Stadt Maienfeld und der Gemeinde Bad Ragaz. Anwesend in Bad Ragaz waren unter anderen Regierungsrätin Susanne Hartmann (St. Gallen) und Regierungsrat Jon Domenic Parolini (Graubünden).
Die Mitglieder des Lenkungsausschusses wurden am Mittwoch weiter über den Bevölkerungsanlass Sarelli vom letzten Samstag orientiert. Rund 350 Interessierte aus der Region liessen sich vor Ort über die einzelnen Teilbereiche der Aufweitung informieren.
Die Mitglieder des Lenkungsausschusses sind optimistisch, dass die geplante Rheinaufweitung gemäss vorgesehener Planung realisiert werden kann. Bis Ende Jahr sollen die Planungen abgeschlossen werden, damit die weiteren Schritte für die Kreditgenehmigungen und das Bewilligungsverfahren eingeleitet werden können.

 

Newsletter Juli 2022

Die Bevölkerung der Region und alle Interessierten haben am 3. September 2022 die Gelegenheit, sich im Sarelliwald über die Planungen der Rheinaufweitung Maienfeld / Bad Ragaz zu informieren. Organisiert wird der Anlass im Gebiet der künftigen Aufweitung. Von 10 bis 16 Uhr stehen Fachleute für Fragen zu den einzelnen Themenbereichen zur Verfügung. Die Festwirtschaft ist bis 17 Uhr geöffnet.
Im Moment laufen die Anpassungen und Ergänzungen zum Auflageprojekt der Rheinaufweitung im Gebiet zwischen Maienfeld und Bad Ragaz. Die Projekt- und Kreditgenehmigung sollte bis Ende 2023 erfolgen.
Das gesamte Vorhaben wird im Sarelliwald an vier Posten vorgestellt. Zum Gesamtprojekt werden die Projektverantwortlichen Markus Jud und Daniel Dietsche Auskunft geben. Die weiteren Themenbereiche sind Hydraulik/Geschiebe; Grundwasser; Hochwasserschutz und Ökologie. Fachleute dieser Bereiche stehen den Besucherinnen und Besuchern für Fragen zur Verfügung. Mit Plänen wird das Projekt auch visualisiert. Die Interessierten können von Posten zu Posten gehen und sich dort über den aktuellen Stand informieren. Für Kinder wird ein Wettbewerb durchgeführt. Ausserdem laden Aktivitäten rund um das Thema Natur zum Verweilen ein. Eine Festwirtschaft steht den Besucherinnen und Besuchern zur Verfügung. Es wird empfohlen, mit dem Velo entlang des Rheins ins Gebiet zu fahren. Parkplätze stehen in beschränkter Zahl zur Verfügung.

 

Beirat für Besucherlenkung eingesetzt

Die Projektleitung der Rheinaufweitung Maienfeld / Bad Ragaz hat erstmals mit den neuen Beirat für Besucherlenkung getagt. Die Medienmitteilung finden Sie unter: Medienberichte.
Die folgenden Fotos zeigen Eindrücke der Tagung:


Newsletter September/Oktober 2021

Kantonaler Waldrat besuchte Rheinaufweitung

Im August 2021, war der Waldrat des Kantons St.Gallen zu Gast bei den Verantwortlichen der Rheinaufweitung Maienfeld / Bad Ragaz. Der Waldrat ist die Vereinigung der Waldbesitzer des Kantons St.Gallen. Bei der Begehung im Sarelliwald konnten sich die Vertreter der verschiedenen Waldregionen ein Bild über die geplante Aufweitung machen.
Die Rheinaufweitung Maienfeld / Bad Ragaz wurde anhand der verschiedenen Projektthemen vorgestellt. Bei bestem Wetter erhielten die Besucher und Besucherinnen einen Einblick in die Planungsarbeiten. Unterteilt in die vier Themengebiete Wald, Ökologie, Flussbau und Geschiebe sowie Gesamtprojekt erläuterten die Fachleute die geplanten Schritte und diskutierten diese mit den Mitgliedern des Waldrats.
Eingegangen wurde dabei etwa auf die relevanten Aspekte des Projektes, d.h. flussbauliche Eingriffe, Grundwasser, Entfernung des Waldes, ökologische Anliegen, Dammsicherheit, die Materialbewirtschaftung, Besucherlenkung, Landwirtschaft etc. Ebenfalls interessierte das künftige Unterhaltskonzept, der Projektperimeter oder der heutige und künftige Schutzstatus. Bei den Waldbesitzern stiess der Anlass im Sarelliwald auf gute Resonanz.

Vorbereitung der nächsten Schritte
Im Moment werden die weiteren Planungsarbeiten für die Rheinaufweitung Maienfeld / Bad Ragaz vorbereitet. Der nächste Schritt ist dann die Erarbeitung des Auflageprojekts. Das Auflage- und Bewilligungsverfahren ist frühestens für das Jahr 2023 vorgesehen. Die Bauarbeiten beginnen nach heutiger Planung frühestens im Jahr 2025.
Die Bevölkerung der Region hat im Frühjahr 2022 die Gelegenheit, sich im Sarelliwald über die Planung der Aufweitung zu informieren. Organisiert wird ein Informationsanlass im Gebiet der künftigen Aufweitung.

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Foto: Regierungsrat Beat Tinner begrüsst anlässlich der Projektvorstellung die verantwortlichen Personen des Waldrates des Kantons St.Gallen.

 
 

Newsletter Mai / Juni 2021

Aufweitung Maienfeld / Bad Ragaz soll definitiv zum Auflageprojekt ausgearbeitet werden
Der Lenkungsausschuss der Rheinaufweitung Maienfeld / Bad Ragaz hat sich in seiner letzten Sitzung mit dem weiteren Vorgehen befasst.
Im Zentrum der Gespräche standen die zwischenzeitlich ausgewertete Mitwirkung sowie die Stellungnahmen aus der behördlichen Vorprüfung des „Auflageprojekts im Entwurf“, welches Ende September 2020 abgeschlossen wurde. Im Anschluss erfolgte die Vorprüfung des Projekts bei den zuständigen Fachstellen der Kantone St.Gallen, Graubünden und den Gemeinden. Das Mitwirkungsverfahren für die Bevölkerung wurde vom 18. Januar bis 19. Februar 2021 durchgeführt.
Die Auswertung des Mitwirkungsverfahrens zeigt, dass viele ökologische Anliegen durch lokale Naturschutzgruppen sowie von den Umweltverbänden eingebracht wurden. Diese wünschen, dass die Aufweitung schneller umsetzt, der Schutzstatus des Aufweitungsperimeters nochmals überprüft wird und eine noch bessere Vernetzung mit erweiterten Naturwerten stattfinden soll. Ebenfalls gibt es noch Abklärungsbedarf im Zusammenhang mit dem Grundwasserspiegel in Maienfeld und Bad Ragaz. Aus der Bauwirtschaft kamen vor allem Hinweise zur Materialverwertung des anfallenden Kiesmaterials. Daneben waren unter anderem auch die folgenden Punkte ein Thema bei der Mitwirkung: Naherholung, Besucherlenkung, Parkplatzmöglichkeiten, Langsamverkehr, Landwirtschaft etc.

Der Lenkungsausschuss hat beschlossen, dass der Bericht zur Auswertung des Mitwirkungsverfahrens auf der Projekt-Internetseite: www.rheinaufweitung.ch unter der Rubrik „Projektdossier“  veröffentlicht wird.  
Die Auswertung der Vorprüfung der Fachstellen der Kantone und Gemeinden zeigt, dass das Projekt ist im Grundsatz bewilligungsfähig ist. Es gibt aber einige Fragestellungen, welche im Rahmen der Ausarbeitung zum definitiven Auflageprojekt nochmals zu vertiefen sind. Dabei geht es im Wesentlichen um die Konkretisierung von Grundwasser-Begrenzungsmassnahmen auf Grundlage der Grundwassermodellierungen, den Autobahnlärm und den Einfluss auf die Bevölkerung. Weiter sollen nochmals der Baustellenverkehr, das künftige Unterhaltskonzept, die Besucherlenkung, der Projektperimeter (Sanierung Dämme, Miteinbezug Amphibienschutzgebiete) und der Schutzstatus geklärt werden.
Weitere Abklärungen
Im Zuge des weiteren Projektablaufs werden die Fragestellungen abgeklärt. Die Projektleitung rechnet mit einer Bearbeitungszeit von rund einem Jahr. Dank der Stellungnahmen aus der Vorprüfung kann der Umfang der Bearbeitung auf das Wesentliche konzentriert werden. Der Lenkungsausschuss zeigt sich entschlossen, dass mit den weiteren zu vertiefenden Untersuchungen die relevanten Fragestellungen im Rahmen der nächsten Projektphase abgeklärt und mögliche Projektrisiken weiter minimiert werden können. Der Ausschuss möchte daher am gesteckten Zeitplan mit einem möglichen Start der Umsetzung im Winter 2024/25 weiterhin festhalten.

Die Aufweitung Maienfeld / Bad Ragaz ist eines der ersten Projekte aus dem Entwicklungskonzept Alpenrhein (EKA) der Internationalen Regierungskommission Alpenrhein (IRKA), welches in den kommenden Jahren umgesetzt werden soll.
Das Entwicklungskonzept Alpenrhein ist ein schutzwasserwirtschaftlich motiviertes Projekt. Vor allem die Bewohner und die sehr hohen Sachwerte der Region sollen vor extremen Hochwasserereignissen geschützt werden. Parallel werden wesentliche Verbesserungen in den Bereichen Grundwasser, Ökologie und Naherholungswert angestrebt.

Der Lenkungsausschuss setzt sich zusammen aus:
Regierungsrätin Susanne Hartmann (Kanton St.Gallen), Regierungsrat Jon Domenic Parolini (Kanton Graubünden), Josef Eberli (Bundesamt für Umwelt), Heinz Dürler (Stadtpräsident Maienfeld) und Daniel Bühler, Gemeindepräsident Bad Ragaz.

Newsletter März 2021

Mitwirkung abgeschlossen
Seit Mitte Januar 2021 hatte die Bevölkerung die Möglichkeit, das Auflageprojekt im Entwurf der «Rheinaufweitung Maienfeld/Bad Ragaz» bei den Standortgemeinden Bad Ragaz, Maienfeld und Landquart oder auf der Homepage www.rheinaufweitung.ch einzusehen und ihre Meinung und Vorschläge zum Projekt abzugeben.

Privatpersonen, Umweltverbände, Werkeigentümer und Interessenvertreter (WWF, Pro Natura, BirdlLife Sarganserland etc.) haben die Mitwirkung zum Projekt Rheinaufweitung Maienfeld / Bad Ragaz von Mitte Januar bis Mitte Februar 2021 genutzt. Dabei stiess das Vorhaben überwiegend auf positive Zustimmung. Es erfolgten ebenfalls Vorschläge und Wünsche zur Verbesserung des Projekts. Genutzt wurden auch die Sprechstunden. Dabei konnte das Projekt im Detail nochmals besprochen und Anliegen entgegen genommen werden.
Themen, welche im Rahmen der Mitwirkung angesprochen wurden, waren beispielsweise die Finanzierung des Projektes, Auswirkung der Aufweitung auf das Grundwasser, die Materialbewirtschaftung des anfallenden Kieses, die Nutzung des künftigen Auengebiets von nationaler Bedeutung, d.h. Besucherlenkung, Betretungsverbot von Naturvorrangflächen sowie die Finanzierung und Zuständigkeit des künftigen Unterhalts. Ebenfalls wurden ökologische Aspekte eingebracht: Pflegeeingriffe, Gewässerraum und Vernetzung mit angrenzenden Amphibiengebieten.

Auf der Webseite www.rheinaufweitung.ch sind unter der Registerkarte Projektdossier die Projektunterlagen (Berichte und Pläne) nach wie vor aufgeschaltet.
Die Stellungnahmen werden im Moment von den zuständigen Fachstellen ausgewertet. Die Öffentlichkeit wird über die Auswertung der Mitwirkung zu gegebener Zeit informiert.
Die Projektleitung dankt allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihre Rückmeldung und Ihr Interesse am Projekt. Grossprojekte wie die Aufweitung können nur unter Einbezug der breiten Bevölkerung realisiert werden.

Newsletter Januar 2021

Mitwirkung läuft
Das Auflageprojekt im Entwurf der Rheinaufweitung Maienfeld / Bad Ragaz liegt vor. Gestützt auf das Raumplanungsgesetz des Kantons St.Gallen und die Raumplanungsverordnung des Kantons Graubünden wird ein Mitwirkungsverfahren der Bevölkerung durchgeführt. Hierbei können sich alle Interessierten beteiligen.

Während der Mitwirkung können der Projektleitung schriftliche Vorschläge (per Brief oder auf elektronischem Weg über www.rheinaufweitung.ch/mitwirkung) eingereicht werden.
Das Mitwirkungsverfahren wird vom 18. Januar bis 19. Februar 2021 durchgeführt. Die entsprechenden Unterlagen können in den Rathäusern Bad Ragaz und Landquart sowie der Stadtverwaltung Maienfeld eingesehen werden.
Auch elektronisch möglich
Das Projektdossier ist auch auf www.rheinaufweitung.ch unter Mitwirkung aufgeschaltet. Eingaben können auch dort gemacht werden. In Maienfeld und Bad Ragaz finden für konkrete Fragen und Anliegen Sprechstunden statt. Diese werden am Donnerstag, 28. Januar 2021 von 08.30 bis 11.30 Uhr in Maienfeld und von 14 bis 17 Uhr in Bad Ragaz durchgeführt. Am Donnerstag, 11. Februar 2021 stehen die Experten von 08.30 bis 11.30 Uhr in Bad Ragaz und von 14 bis 17 Uhr in Maienfeld zur Verfügung. Änderungen aufgrund der Corona-Situation vorbehalten.

Um die Sicherheit der Bevölkerung und einen geordneten Ablauf der Sprechstunden aufgrund der Corona-Pandemie gewährleisten zu können, ist eine telefonische Terminreservation erforderlich:

  • Gemeinde Bad Ragaz: Tel. 081 303 49 50
  • Stadt Maienfeld: Tel. 081 300 45 50

Die Projektleitung ist gespannt auf die Rückmeldungen aus der Bevölkerung.

Newsletter Dezember 2020

Auflageprojekt im Entwurf liegt vor
Ein weiterer Meilenstein der Rheinaufweitung Maienfeld / Bad Ragaz ist gesetzt. Das Auflageprojekt im Entwurf liegt vor. Begonnen wurde mit den Planungsarbeiten im Mai 2018. Die Bevölkerung in Bad Ragaz wurde im November 2017, in Maienfeld im Juni 2018 über das Vorhaben informiert. Das vorliegende Projekt bildet die Grundlage für das künftige Bewilligungsverfahren, den Subventionsentscheid, den Bauentscheid und die spätere Bauausschreibung. Im Auflageprojekt enthalten sind der Technische Bericht, Pläne, Hauptuntersuchungen etc.
Elemente des Projektes sind beispielsweise die Dämme, die Ufersicherung, die Bauausführung, Materialbewirtschaftung.
Die Vorprüfung bei den Behörden (Kantone und Gemeinden läuft. Auch die Bevölkerung ist eingeladen sich im Rahmen einer Mitwirkung einzubringen. Vom 18. Januar bis 19. Februar 2021 wird ein Mitwirkungsverfahren durchgeführt. Die entsprechenden Unterlagen können in der Stadtverwaltung von Maienfeld und den Rathäusern in Bad Ragaz und Landquart eingesehen werden. Verbesserungsvorschläge, Ideen und Meinungen können der Projektleitung schriftlich eingereicht werden.
Weitere Meilensteine
Im Sommer 2021 soll das Auflageprojekt im Entwurf aufgrund der Rückmeldungen aus der Mitwirkung überarbeitet werden. Die Vernehmlassung ist für Herbst/Winter 2021/22 vorgesehen. Die Genehmigung von Projekt und Krediten in den entsprechenden Gremien (Unterschiede in den Kantonen St.Gallen und Graubünden) wird nach aktueller Planung in den Jahren 2022/23 stattfinden. Bei optimalem Verlauf kann die Ausschreibung der Bauarbeiten 2024 erfolgen. Baubeginn einer der grössten Aufweitungen in der Schweiz wäre dann im Jahr 2025.

Newsletter Oktober 2020

Entwicklungskonzept Alpenrhein
Jahrhunderte lang kämpften die Bewohnerinnen und Bewohner der Dörfer am Rhein um ihre Existenz gegen den Fluss. Sicherheitsinteressen standen im Vordergrund. Alle Massnahmen hatten zum Ziel, die Hochwasser sicher abzuleiten. Der Hochwasserschutz ermöglichte die Entwicklung des Rheintals. Damit nahm der Bedarf für die Nutzung und Ressourcen des Alpenrheins zur Erzeugung von Baustoffen durch Kiesentnahmen, von elektrischer Energie aus Wasserkraft oder von Trinkwasser aus dem Grundwasser zu. Die Auswirkung auf die Ökologie und die Umgebung wurden erst nach langen Zeiträumen ersichtlich.
Der Alpenhein kann räumlich nicht isoliert betrachtet werden. Die Kantone Graubünden und St.Gallen sowie das Fürstentum Liechtenstein und das Land Vorarlberg haben sich zusammen mit den beiden Bünden Österreich und der Schweiz sowie der Internationalen Rheinregulierung in den 1990er Jahre dazu entschlossen, gemeinsam ein Entwicklungskonzept für den Alpenrhein von Reichenau bis zum Bodensee zu erarbeiten. Das Entwicklungskonzept Alpenrhein (EKA) wurde in der Folge durch die Internationalen Regierungskommission Alpenrhein (IRKA) von 1995 bis 2005 erarbeitet. 2005 konnte das EKA verabschiedet und unterzeichnet werden. Es zeigt mögliche Entwicklungsschwerpunkte für den Rhein – in Abstimmung der verschiedenen Interessen:

– Sicherheit von Mensch, Tier und Gütern vor Hochwasserereignissen.

– Das Ökosystem Alpenrhein mit Zuflüssen und Kanälen soll verbessert werden.

– Das Grundwasser soll geschützt und nachhaltig nutzbar bleiben.

– Die Wasserkraft soll nachhaltig genutzt werden.

– Die vorhandenen Energiepotenziale sind für künftigen Generationen zu erhalten.

Das EKA erstreckt sich von Reichenau (Rhein –km 0: Zusammenfluss Hinter-und Vorderrhein) bis zum Bodensee (Rhein-km 94).

Das EKA ist ein Meilenstein, liegt doch erstmals in der Geschichte dieses Flusses ein umfassendes länderübergreifendes Gesamtkonzept vor.
Ziel ist eine nachhaltige Entwicklung des mit dem Talraum verbundenen Lebens -und Wirtschaftraumes sowie des Gewässers selbst und der notwendige Schutz vor Hochwasserereignissen und Naturgefahren. Durch eine entsprechend abgestimmte Raumentwicklung soll die mögliche Schadenshöhe bei Extremereignissen minimiert werden.
Die Umsetzung des EKA ist eine Aufgabe für Generationen. Die Umsetzung der Massnahme wird lange dauern und viele Ressourcen beanspruchen. Gleichzeitig wird sie aber auch die Attraktivität des Alpenrheintales als Lebens- und Wirtschaftsraum im Gleichklang zwischen Ökonomie und Ökologie weiter erhöhen.
Die Rheinaufweitung Maienfeld / Bad Ragaz ist eine Massnahme aus dem EKA. Ebenfalls ist das Ausbauprojekt der Internationalen Rheinregulierung, Rhesi (auf dem Rheinabschnitt Rüthi bis zum Bodensee) eine Massnahme aus dem EKA.

(Grafik aus dem Entwicklungskonzept
Alpenrhein – Kurzbericht 2005)

Entwicklungskonzept Projektperimeter

Flusstrecke                           Rhein von den Zusammenflüssen von Vorder- und Hinterrhein bis zu Mündung in den Bodensee

Länge                                    90 km
Alter                                       ca. 4000 Jahre
Grösste Breite                      250m (Mastrilser Rheinauen)
Einzugsgebiet                       6’119 km2 (Mündung in den Bodensee)
Wichtigste Zuflüsse            Vorderrhein, Hinterrhein, Plessur, Landquart, Tamina, Ill
Jahresabflussmenge         rund 7.6 Mrd. m3

Der Kurzbericht zum EKA kann bezogen werden unter:
www.alpenrhein.net

Newsletter August/September 2020

Uferschutz am Rhein
Die letzten beiden grösseren Hochwasser am Rhein vom Juni 2016 und Juni 2019 zeigten, dass der Uferschutz in Maienfeld und Bad Ragaz aufgrund der angreifenden dynamischen Kräfte abrutschte. Nach dem Hochwasser von 2016 musste auf Seite Bad Ragaz der Uferschutz mittels mehrerer Tonnen Wasserbausteinen instand gestellt werden, um ein weiteres Abrutschen des Uferschutzes zu verhindern und den Damm zu sichern. Ein Ziel der Rheinaufweitung Maienfeld / Bad Ragaz ist es, den Uferschutz und damit den Hochwasserschutz zu verbessern. Mit der Stabilisierung und Anhebung der Rheinsohle kann auch der Uferschutz ertüchtigt und robust gebaut werden. Um dies zu erreichen, kann ein Grossteil der vorhandenen Wasserbausteine dazu wieder verwendet werden. In einer Aufweitung ist im Gegensatz zu einem kanalisierten Gerinne lokal mit erhöhten Strömungsgeschwindigkeiten, Turbulenzen und Sekundärströmungen zu rechnen. Dies führt stellenweise zu grösseren, räumlich begrenzten Uferangriffen (sogenannte Kolke). Diesem Umstand wird bei den Planungen und dem künftigen Bau des Uferschutzes Rehnung getragen.
Neben dem Hochwasserschutz sind die Stabilisierung der Rheinsohle und damit die Stabilisierung des Grundwasserspiegels, die Wiederherstellung der natürlichen Funktion und Dynamik des Flusses, eine natürliche Auenlandschaft sowie die Aufwertung des Naherholungsgebiets für die Region und damit auch die Erlebbarkeit des Rheins für die Bevölkerung die Hauptziele der Rheinaufweitung Maienfeld / Bad Ragaz.

Newsletter Juli 2020

Grundwassermonitoring
Die geplante Rheinverbreiterung führt lokal zu einer Veränderung des Grundwasserspiegels. Veränderungen können mittels Grundwassermodell der IRKA (Internationale Regierungskommission Alpenrhein), welches für den gesamten Alpenrhein entwickelt wurde, aufgezeigt werden.
Das Grundwassermodell stützt sich auf langfristige gemessene Werte vor Ort ab.
Das Grundwassermonitoring (Langandauernde Überwachung der Grundwasserstände vor Ort) spielt dabei eine sehr wichtige Rolle. Je mehr Grundwasser-Messstationen zur Verfügung stehen und je länger die Messdatenreihen sind, desto besser ist die Datenqualität des Modells.
Im Zusammenhang mit den hydrogeologischen Untersuchungen für das Grundwasserschutzareal Neugüeter, Bad Ragaz wurden bereits im Jahr 2012 erste Messsonden zur Überwachung des Grundwasserstandes auf Seite Kanton St.Gallen eingesetzt. Diese Sonden werden nun für das Grundwassermonitoring verwendet.
Auf der Seite des Kantons Graubünden (Industriegebiet Maienfeld), wo bereits heute kritische Flurabstände (< 3 Meter, bei hohem Grundwasserstand) zu erwarten sind, wurde das Grundwassermonitoring im Frühling 2020 erweitert. Zwischenzeitlich liegen die ersten Messresultate vor.
Das Grundwassermonitoring umfasst:

  • 7 Messstationen auf Seite Kanton St. Gallen
  • 10 Messstationen auf Seite Kanton Graubünden

Total: 17 Messstationen (davon 3 Messstationen neu im Siedlungsgebiet Maienfeld): Stand Juli 2020
Zusätzlich wird der Rheinpegel beim Rhein-km 27.8 (Brücke Maienfeld/Bad Ragaz) sowie beim Rhein-km 25.5 überwacht.
Die Pegeldaten (Seite Kanton St. Gallen) können unter der Seite: www.hydrodaten.sg.ch abgerufen werden.
Weitere Informationen folgen zu einem späteren Zeitpunkt.

Bild:
Kantonale Messstation Bad Ragaz 3651

Newsletter Juni 2020

Flussuferläufer-Paar brütet bei Bad Ragaz
Der Rhein bietet für zahlreiche Tiere und Pflanzen Lebensraum. Vom Flussuferläufer, einer der meistgefährdeten Vogelarten der Schweiz, gibt es nach Angaben der Vogelwarte Sempach in der ganzen Schweiz keine 100 Brutpaare mehr. Die Vogelart ist aufgrund von Lebensraumzerstörungen stark gefährdet. Im Kanton St. Gallen brütet die Art nur noch an wenigen Orten, sehr unregelmässig auf ein paar Kiesbänken am Alpenrhein zwischen Sargans und Bad Ragaz. Zu finden ist der Flussuferläufer weiter noch im bündnerischen Abschnitt des Alpenrheins, wo dieser noch weitgehend unverbaut ist.
Schon seit mehreren Jahren untersuchen Fachleute das Vorkommen der Flussuferläufer auf den Kiesbänken des Alpenrheins. Nun wurde bei den Aufnahmem für die Rheinaufweitung Maienfeld-Bad Ragaz festgestellt, dass sich ein Brutpaar der stark gefährdeten Vogelart auf einer Kiesbank niedergelassen hat.
Finden kann man sie einzig, wenn sie sich bewegen. Wegen der Tarnung könnte man meinen, dass sich ein Stein fortbewegt. Auch das Gelege, mit sich von der Umgebung kaum unterscheidenden vier Eiern, ist auf den Kiesbänken praktisch unsichtbar. Dadurch besteht die Gefahr, dass ohne böse Absicht ein solches Gelege zerstört wird, wenn Menschen auf einer Kiesbank herumlaufen. Die Flussuferläufer reagieren sehr empfindlich auf Störungen. Die brütenden Altvögel können aufgescheucht werden, wodurch die ungeschützte Brut Schaden nehmen bzw. zerstört werden kann.
Um die aktuell mögliche Brut des Flussuferläuferpaares bei Bad Ragaz nachhaltig zu schützen, wurden die Zugänge zur betroffenen Kiesbank provisorisch gesperrt und mit Hinweistafeln ausgestattet. Der Ornithologische Verein Bad Ragaz und Bird Life Sarganserland bitten alle Bevölkerungsgruppen, während der Brutzeit (bis Ende Juli) auf die spezielle Situation im Sinne des Naturschutzes Rücksicht zu nehmen und mit dem Nichtbetreten der Kiesbank sowie dem Hund-an-die-Leine-nehmen viel zur Erhaltung des Flussuferläufers beizutragen.
Weitere Informationen finden Sie unter IRKA-Homepage:

https://issuu.com/alpenrhein/docs/zukunft_alpenrhein_juni20_v12_low

Foto: Christoph Meier, Malans
 


Newsletter Mai 2020

Rheinaufweitung – Ausarbeitung des Auflageprojekts
Im Moment wird beim Projekt Rheinaufweitung Maienfeld / Bad Ragaz das Auflageprojekt ausgearbeitet. Eine Informationsveranstaltung dazu musste wegen des Coronavirus verschoben werden. Die Projektleitung hatte zur Information der Bevölkerung am 2. Mai einen Anlass im Sarelliwald geplant. Bei einem Rundgang war vorgesehen, dass Fachleute an vier Posten die verschiedenen Themen der Rheinaufweitung vorgestellt hätten. Der Anlass soll nun voraussichtlich im Herbst 2020 stattfinden.
Informationen über die Rheinaufweitung Maienfeld / Bad Ragaz gibt es zu jeder Zeit im Internet. Interessierte können sich dort über die Projektziele, die Rheingeschichte, den Zeitplan oder die Projektorganisation informieren. Ein Übersichtsplan gibt Auskunft über die möglichen Ausmasse der Rheinaufweitung Maienfeld / Bad Ragaz. Unter FAQ werden häufig gestellte Fragen beantwortet.
Erreichbar ist die Webseite unter: www.rheinaufweitung.ch.