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FRAGE ZUM PROJEKT
FAQ
Wie hoch sind die Kosten?
Die Projektkosten belaufen sich auf 76 Mio. Franken (Auflageprojekt Vernehmlassung).
Wer ist für das Projekt zuständig?
Im Kanton Graubünden liegt die Zuständigkeit bei Wasserbauprojekten am Rhein bei der jeweiligen Standortgemeinde. Sie ist auch für den Unterhalt, die Pflege und Instandhaltung am Rhein verantwortlich. Im Fall der Aufweitung liegt die Zuständigkeit bei der Stadt Maienfeld und der Gemeinde Landquart. Die anteiligen Kosten der laufenden Planungen an der Rheinaufweitung werden durch den Kanton Graubünden getragen.
Im Kanton St.Gallen ist der Rhein gemäss Wasserbaugesetz ein Kantonsgewässer. Die Zuständigkeit liegt demzufolge beim Kanton St.Gallen. Für den Unterhalt, die Pflege und Instandhaltung des Rheins kümmert sich das Rheinunternehmen.
Gibt es eine partizipative Planung?
Die Gemeinden Bad Ragaz und Landquart und die Stadt Maienfeld sind eng in die Projektierung eingebunden. Zudem koordiniert die Projektleitung das Aufweitungsprojekt und die daraus entstehenden Anpassungen bei den Ortsplanungen.
Die Besucherlenkung wird in einem Beirat festgelegt. In diesem Beirat sind die lokalen und kantonalen Umweltorganisationen, die Orts- und Bürgergemeinden, die Fachstellen beider Kantone und die Gemeinden vertreten.
Wer finanziert schlussendlich die Rheinaufweitung?
Die Finanzierung des Projekts ist noch nicht endgültig festgelegt. Derzeit ist für die Planungsarbeiten ein provisorischer Kostenteiler zwischen den Kantonen Graubünden und St. Gallen 70 % zu 30 % vereinbart. Bis im Frühjahr 2023 wird der definitive Kostenteiler zwischen den Kantonen festgelegt.
Der Bund wird sich massgeblich am Projekt beteiligen. Die Höhe des Subventionssatzes ist noch nicht festgelegt.
Ist das Projekt ökologisch sinnvoll?
Aus ökologischer Sicht ist eine Aufweitung am Alpenrhein im Bereich Maienfeld / Bad Ragaz sehr erwünscht. Die Gewässerökologie wird mit dem verzweigten Gerinne massiv verbessert, entlang dem Gewässer bildet sich ein dynamischer Auenwald und die Vernetzung zur Mastrilser Rheinau (oberhalb der Tardisbrücke) kann wieder hergestellt werden.
Wo genau soll die Aufweitung erfolgen?
Es ist vorgesehen den Rhein in den Gemeinden Maienfeld und Bad Ragaz unterhalb der Tardisbrücke auf einer Länge von drei Kilometern wechselseitig aufzuweiten.
Wie werden die Dämme aussehen?
Die Absenkung der Rheinsohle in den letzten Jahrzehnten, führte dazu, dass die Dämme viel zu hoch sind. Die alten und die neuen (zurückversetzten) Dämme werden an die neuen Verhältnisse angepasst.
Was passiert mit dem Kies und Sand?
Die geplante Flussaufweitung führt zu einem grossen Überschuss von Kies und Sand (Abtrag heutiges Gelände). Dieser Materialüberschuss hat Auswirkungen auf die regionale Kies- und Betonindustrie. Im Zuge der Projektierung wurde zusammen mit Experten geprüft, welche Kiesmengen in der weiteren Region wiederverwendet werden können und wie dieses Kiesmaterial ökologisch sinnvoll abtransportiert werden kann (Option Bahnverlad, Belastung öffentliche Strassen im Bereich der Baustelle). Die Projektleitung ist auch in Kontakt mit dem Projekt «Rhesi», welches grosse Mengen Kies braucht.
Welche Auswirkungen sind auf das Grundwasser zu erwarten?
Durch die Realisierung der geplanten Aufweitung kann das langfristig beobachtete Absinken des Grundwasserspiegels im Projektgebiet aufgehalten werden.
Die Aufweitung führt vor allem bei der Etappe 1 zu einer leichten Erhöhung des Grundwasserspiegels. Damit es bei Gebäuden und Infrastrukturanlagen zu keinen Schäden kommt, werden mit dem Aufweitungsprojekt für den Hochwasserfall sogenannte Grundwasserbegrenzungsmassnahmen vorgesehen. Diese Massnahmen umfassen den Bau von Absenkbrunnen sowie Objektschutzmassnahmen. Zudem soll der Grundwasserstand künftig automatisch überwacht werden.
Wie kann die Entwicklung des Grundwassers vorausgesagt werden?
Mittels eines dreidimensionalen numerischen Grundwassermodells (Simulationen im Computer) werden die Auswirkungen der flussbaulichen Massnahmen auf den Grundwasserspiegel berechnet. Seit 2014 werden die Grundwasserstände umfassend und grossräumig beobachtet und registriert. Die Messergebnisse ermöglichen das Grundwassermodell zu verbessern und somit bessere Prognosen über die Entwicklung des Grundwassers zu machen.
Kann man nicht einfach die bestehenden Dämme verstärken und auf Aufweitungen verzichten?
Ziel der flussbaulichen Massnahme ist es, die Rheinsohle zu stabilisieren und damit auch den Grundwasserspiegel. Verstärkt man ausschliesslich die bestehenden Hochwasserdämme so wird sich die Sohle des Rheins weiter eintiefen. Die Hochwasserdämme müssen gegen die weiteren Ufererosionen gesichert werden. Die Kosten für die Sicherung des Hochwuhres sind dabei sehr gross. Hinzu kommt, dass reine technische Massnahmen nicht mehr bewilligt werden können.
Wäre es nicht besser die Rheinsohle durch Schwellen zu stabilisieren? (effizienter und kostengünstiger) Was spricht dagegen?
Damit die Rheinsohle im Abschnitt der geplanten Aufweitung Maienfeld / Bad Ragaz stabilisiert werden kann, müssten mehrere Blockrampen (Schwellen) gebaut werden. Die Blockrampen sind fischgängig auszugestalten. Es kämen deshalb bei einem Neubau nur aufgelöste Blockrampen in Frage. Die Blockrampen sind möglicherweise kostengünstiger bei der Erstellung, jedoch sind die künftigen Unterhalts- und Instandstellungskosten nicht zu unterschätzen. Das zeigen die Erfahrungen mit der Ellhornschwelle (erstellt 1972, saniert: 1975/76, 1987, 2002, 2017). Die letzte Sanierung der Ellhornschwelle im Jahr 2017 kostete über eine Million Franken.